Weltpremiere des NiSi Reflex 250mm F5.6 Spiegelobjektivs

von Magda Wasiczek

Ende Juni 2024 fand die weltweite Premiere des NiSi Reflex 250mm F5.6 Spiegelobjektivs statt. Dieses Objektiv basiert größtenteils auf dem analogen Minolta RF Rokkor-X 250mm F5.6 Spiegelobjektiv.

Die Firma NiSi ist seit vielen Jahren für ihre hochwertigen Filter bekannt. Ich hatte auch das Vergnügen, die NiSi Makro-Vorsatzlinsen (77mm und 58mm) zu testen. Beide Produkte haben mich in Bezug auf optische Qualität und Verarbeitung beeindruckt. Daher war ich sehr erfreut, das nächste Produkt - das NiSi Reflex Lens 250mm F5.6 MF - testen zu dürfen.

Verarbeitung und Ausstattung 

In Bezug auf Qualität und Ästhetik der Verarbeitung gab es keine unangenehmen Überraschungen. Das Objektiv hat ein solides Metallgehäuse und ein Metallbajonett. Es verfügt über eine kleine, fest montierte, ausziehbare Gegenlichtblende (1 cm). 

Dieses, vollständig manuelle, Objektiv ist mit Anschlüssen für alle auf dem Markt erhältlichen Systeme erhältlich. Es bietet eine Brennweite von 250mm für Vollformatkameras und eine feste Blende von F5.6. 

Reflex 250mm F5.6 MF – Canon RF-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Sony E-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Fujifim X-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Nikon F-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Nikon Z-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Canon EF-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Fujifilm GF-Mount
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Reflex 250mm F5.6 MF – Hasselblad XCD-Mount
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Die fortschrittliche optische Konstruktion besteht aus 6 Elementen in 3 Gruppen und ist mit 48 Antireflexionsbeschichtungen versehen. Der Objektivdurchmesser beträgt 62mm, mit der Möglichkeit, Filter anzubringen. Der minimale Fokusabstand liegt bei 2 Metern. Im Lieferumfang ist ein weicher Samtbeutel zur Aufbewahrung des Objektivs enthalten.

Ich habe das Objektiv mit Nikon F-Anschluss an meiner Vollformatkamera Nikon D750 verwendet, sowie über einen Nikon F/Fuji X Adapter an der spiegellosen Fujifilm XT4 (APS-C-Sensor).

Vergleich und Nutzererfahrung

Seit über 18 Jahren benutze ich ein Spiegelobjektiv, das Rubinar 300mm F4 MACRO mit M42-Gewinde, eine seltene Konstruktion aus der Sowjetzeit, deren aktueller Preis bei etwa 3.000 PLN (ca. 700€) liegt. Das Rubinar ist deutlich größer und schwerer als das NiSi Reflex 250mm F5.6 MF. Viele Fans des charakteristischen Bokehs werden erfreut sein, ein Objektiv zu einem Bruchteil des Preises zu erwerben, das ein ähnliches Bokeh in Form von Donuts erzeugt.

Das NiSi Reflex ist kompakt (7 cm hoch, 8 cm mit ausgezogener Gegenlichtblende) und sehr leicht. Diese kompakten Abmessungen machen es zu einem idealen Begleiter, ohne dass der Rucksack oder die Fototasche zu schwer wird. Die geringe Größe hat jedoch den Nachteil, dass die Scharfstellung aus der Hand erschwert wird. Beim Testen hatte ich mit der schwereren Nikon D750 weniger Probleme, während ich bei der leichten Fuji XT4 ein Stativ benötigte. Obwohl die Fuji XT4 eine Bildstabilisierung hat, funktioniert diese nicht mit manuellen Objektiven.

Bildqualität und Bokeh

Die größte Stärke von Spiegelobjektiven ist ihr einzigartiges, malerisches Bokeh. Zum Vergleich präsentiere ich zwei Fotos, aufgenommen mit der Nikon D750: Eines mit dem Tamron 70-200mm F2.8 bei 200mm und Blende 5.6, und das andere mit dem NiSi Reflex 250mm F5.6. Beide Bilder wurden aus etwa 2,5 Metern Entfernung aufgenommen.

Früher galt dieses Bokeh als unschön und störend, doch heute hat es seine Fangemeinde gefunden. Persönlich liebe ich es, Spiegelobjektive für Outdoor-Fotografie, insbesondere von Blumen, zu verwenden. 

Auch Porträts und Landschaften können interessant aussehen. Es muss jedoch beachtet werden, dass dieses Objektiv nicht die Schärfe moderner Objektive erreicht. Für mich steht bei solchen Aufnahmen die malerische Wirkung im Vordergrund, nicht die präzise Schärfe.

Handling und Fazit

Der Fokusring des Nisi Reflex dreht sich sehr sanft über 270 Grad, was zunächst angenehm erschien im Vergleich zu meinem Rubinar. Später bemerkte ich jedoch, dass ein gewisser Widerstand beim Fokussieren hilfreich sein kann, um die Schärfe präziser einzustellen.

Mit einem stabilisierten Stativ und einem statischen Motiv kann das Objektiv überraschend scharfe Bilder liefern. Die Blende von 5.6 ist akzeptabel, besonders im Vergleich zu anderen Spiegelobjektiven mit Blenden von 6.3 oder 8. Die besten Bokeh-Effekte erzielt man bei guten Lichtverhältnissen.

Der Hersteller betont die 48 Schichten der Antireflexionsbeschichtung. Bei Aufnahmen gegen das Licht traten gelegentlich Blendenflecken auf, die durch die flache Gegenlichtblende nicht verhindert werden konnten. Diese Effekte können jedoch durch leichte Änderung des Aufnahmewinkels vermieden werden.

Das Objektiv ist nahezu frei von chromatischen Aberrationen. Es ist eine wertvolle Ergänzung für Fotografen, die die malerischen Effekte und die Einzigartigkeit des Bokehs zu schätzen wissen und bereit sind, die Herausforderungen der manuellen Fokussierung in Kauf zu nehmen.

Insgesamt kann ich das NiSi Reflex 250mm F5.6 weiterempfehlen, insbesondere für meine Fotokurse als kostengünstigere und zugänglichere Alternative zum kultigen Rubinar 300mm.


Dieses Review wurde aus dem Polnischen Übersetzt.